Der berühmte Spruch "90 % der Händler verlieren 90 % ihrer Kontoguthaben" ist wahr. In der Tat werden diese Zahlen von den meisten lizenzierten Brokern angegeben. Du fragst dich vielleicht, warum so viele Händler verlieren, oder ob der Handel überhaupt profitabel sein kann, aber in Wirklichkeit kann man diese Vorstellung in unserem täglichen Leben beobachten.
Deshalb hier ohne Umschweife 5 wichtige Tipps, die JEDER Händler befolgen sollte:
1- Definiere deinen Handelsstil
Es gibt 3 gängige Handelsstile:
- Day-Trading: Eröffnen und Schließen von Positionen innerhalb eines einzigen Tages
- Swing Trading: Eröffnen von Positionen für einige Tage oder Wochen
- Langfristiger Handel: Eng verwandt mit dem Value-Investing oder dem "Warren-Buffet-Ansatz", bei dem Händler als Teil eines Portfolios Positionen für Monate oder Jahre eröffnen.
Bevor du einen Handel tätigst, MUSST du wissen, wie lange du den Handel offen halten willst. Wenn die Volatilität auf dem Markt sehr hoch ist, schichten die Händler ihre Portfolios um und konzentrieren sich mehr auf Day-Trading oder Swing-Trading, während sie bei schwacher Volatilität auf langfristiges Trading oder Investieren umsteigen.
2- Auswahl einer Anlageklasse
Nachdem du deinen Handelsstil festgelegt hast, ist es wichtig zu wissen, womit du handeln willst. Ist es eine bestimmte Technologieaktie wie Facebook? Oder ein Rohstoff wie Gold? Oder vielleicht eine Kryptowährung wie Bitcoin?
Weltweit gibt es mehr als 600.000 börsennotierte Unternehmen und mehr als 5.000 Kryptowährungen, die gehandelt werden können. Um deine Auswahl einzugrenzen, ist es eine gute Idee, einen Top-Down-Ansatz zu verwenden, vor allem für den Swing- und langfristigen Handel, der vorschlägt, eine Auswahl aus einer Makroperspektive zu treffen, z. B. einen bestimmten Sektor, dann eine Branche und dann eine bestimmte Aktie für ein Unternehmen auszuwählen, das bestimmte Nachrichten oder Gewinnaufrufe vor sich hat.
Ein weiteres Beispiel für Day-Trading wäre die Auswahl von Unternehmen mit stark schwankenden Aktienkursen für den Tag. Dann geht man die grundlegenden Daten durch, wie z. B. Nachrichten oder Ankündigungen des Unternehmens, um den allgemeinen Konsens des Marktes gegenüber diesem Unternehmen zu erfahren.
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, eine Anlageklasse auszuwählen, und jeder Händler entwickelt normalerweise seine eigene Technik. Sehr wichtig ist jedoch, dass man sich über die Nachrichten auf dem Laufenden hält.
3- Mach deine eigene Analyse
Ja, deine EIGENE Analyse. Viele Händler surfen im Internet nach den Analysen anderer Leute und eröffnen schließlich Verlustgeschäfte. Du kannst dich durchaus von anderen Händlern inspirieren lassen, um einen bestimmten Handel besser einschätzen zu können, aber du MUSST auf deine Charting-Software zurückgreifen und deine eigene Arbeit machen. Das ist unerlässlich, denn unterschiedliche Händler haben unterschiedliche Ausstiegsstrategien, unterschiedliche Ziele, unterschiedliche Handelsstile... Nicht jeder Fitnessstudio-Besucher hat das gleiche Training, warum solltest du also andere Händler kopieren?
Die technische Analyse ist sehr wichtig und hilft dir bei der Festlegung deiner Ein- und Ausstiegsstrategien. Sie ist jedoch nicht die einzige Analyse, auf die du deine gesamte Strategie stützen solltest, da wichtige Nachrichten manchmal unsere gesamte technische Analyse hinfällig machen können.
Nehmen wir zum Beispiel an, du hast dir eine gute Handelsstrategie für eine bestimmte Aktie zurechtgelegt. Die technische Analyse zeigt dir einen starken Aufwärtstrend, aber du verpasst eine wichtige Nachricht, nämlich eine schlechte Gewinnwarnung. Nichts wird mehr zählen, der Kurs wird einbrechen und deine ganze Arbeit wird umsonst gewesen sein.
4- Erstelle eine Risikomanagement-Strategie
Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Frage, wann du aus dem Handel aussteigen solltest (du wirst deine Positionen nicht ewig offen halten, da selbst Langzeithändler ihre Portfolios gelegentlich umschichten).
Für ein angemessenes Risikomanagement musst du 3 Dinge im Auge behalten:
- Einstiegsniveau: Das ist der Preis, zu dem du in den Handel einsteigen willst, immer auf der Grundlage starker Unterstützungs- oder Widerstandsniveaus.
- Ausstiegsniveau:
- Stop Loss: Das ist der Preis, bei dem du deine Verluste begrenzt und vermeidest, dass dein Konto leer geräumt wird.
- Take Profit: Dies ist der Preis, bei dem du einen Gewinn mitnimmst und aus dem Markt aussteigst, bevor er sich umkehrt.
- Risiko/Belohnungs-Verhältnis: Laienhaft ausgedrückt, ist es eine Berechnung, wie viel du bereit sind, bei einem Handel zu riskieren (Stop-Loss-Niveau), im Vergleich dazu, wie viel du planst, von einem Handel zu profitieren (Take-Profit-Niveau). Alles, was unter 1:2 liegt, ist nicht ratsam (1$ riskieren, um 2$ zu verdienen).
Informiere dich IMMER über die oben genannten Werte, bevor du einen Handel eingehst. Es ist auch ratsam, automatische Stop-Loss-Niveaus zu haben, da wir Menschen dazu neigen, emotional zu werden und zu hoffen, dass der Preis wieder steigt, während er weiter sinkt.
5- Dokumentiere alles
Du hast also deinen Handelsstil definiert, einen Vermögenswert für den Handel ausgewählt, eine gründliche Recherche durchgeführt und deine Risikomanagementstrategie festgelegt. Was bleibt jetzt noch übrig?
Der wichtigste Schritt ist natürlich, dass du alles dokumentierst. Nicht alle Geschäfte werden erfolgreich sein, und das gehört zum Geschäft. Aber du kannst beurteilen, wo etwas schief gelaufen ist, und deine Handelsstrategie bei den nächsten Geschäften verbessern. Nur so kannst du besser werden.
Das Dokumentieren deine Geschäfte wird als Handelsjournal bezeichnet. Dabei kann es sich um eine Excel-Datei handeln, in die du den Namen der Anlageklasse, den Zeitpunkt des Einstiegs, den Zeitpunkt des Ausstiegs, den Einstiegskurs, den Ausstiegskurs, die Hebelwirkung, den Nettogewinn/-verlust und eventuell Kommentare einträgst. Nach einer gewissen Zeit solltest du in der Lage sein, deine allgemeine Handelsleistung zu beurteilen und zu wissen, welche Geschäfte furchtbar schief laufen und wo du gute Arbeit leistest.
Professionelle Händler verwenden in der Regel die Formel des Kelly-Kriteriums, um zu beurteilen, welchen Prozentsatz ihres Geldes sie für jede Investition einsetzen sollten. Du kannst aber auch andere Maßstäbe finden, um deinen Erfolg zu messen.
Befolge jeden der 5 oben genannten Tipps Schritt für Schritt, übe und wiederhole. Der einzige Weg, besser zu werden, besteht darin, es immer wieder zu versuchen und jeden Tag zu lernen... Es gibt keine Abkürzungen.
Rudy Fares
Equity Trader, Financial Consultant, Musician and Blockchain Aficionado. I spend my time doing Technical and Fundamental Analyses for Stocks, Currencies, Commodities and Cryptocurrencies.