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So verdienst du bei Bitfinex Renditen von bis zu 10 % und mehr

Bitfinex gehört zu den größten und ältesten Kryptobörsen der Welt. Die in Hongkong ansässige Tradingplattform unterstützt eine Vielzahl an Token und Coins. In erster Linie benutzt man eine Tradingplattform natürlich für das Trading. Was wenige Leute wissen, man kann auf […]

Lukas Mantinger

Lukas Mantinger

February 20, 2020 9:20 PM

So verdienst du bei Bitfinex Renditen von bis zu 10 % und mehr

Bitfinex gehört zu den größten und ältesten Kryptobörsen der Welt. Die in Hongkong ansässige Tradingplattform unterstützt eine Vielzahl an Token und Coins. In erster Linie benutzt man eine Tradingplattform natürlich für das Trading. Was wenige Leute wissen, man kann auf Bitfinex auch seine Vermögenswerte verleihen.

Genutzt wird das geliehene Kapital für das Margintrading. Dabei kann der Trader seine Position hebeln und Leerverkäufe (auf fallende Kurse setzen) umsetzen. Der Kreditnehmer muss eine Sicherheit hinterlegen. Geht diese zur Neige, wird seine Position automatisch liquidiert und dem Kreditgeber zurückgezahlt.

Die Renditen auf Bitfinex können sich sehen lassen. Besonders interessant ist dabei der Verleih von Dollar bzw. dem Stablecoin Tether. Die Durchschnittsrendite der letzten Monate liegt bei über 10 % pro Jahr.

Wie funktioniert der Verleih auf Bitfinex?

Wenn man noch kein Konto hat, dann muss man sich eines eröffnen. Bitfinex hat intern 3 Wallets, in welchen man sein Kapital lagern kann. Wenn man Kapital verleihen möchte, muss man es ins Funding Wallet verschieben. Rechts oben unter “Wallet” -> “Wallets” kann man das Kapital verschieben. Wir gehen oben auf Funding. Nun erscheinen die Instrumente für die Ordersetzung. Verleih funktioniert auf Bitfinex analog zum Traden. Es gibt Orderbücher, in denen die Anfragen bzw. Angebote festgehalten werden.

Links in der kleinen Tabelle sehen wir die Währungen. Wenn wir dort eine aussuchen, erscheinen in der Mitte unten das Orderbuch (im Bild rechts). Hier sieht man in Grün die Kreditanfragen und in Rot die Kreditangebote. Ganz links stehen die Tage, wie lange der Kredit laufen soll. Dann kommt das Kreditvolumen. Die nächste Spalte zeigt das bis zur Zeile aufsummierte Kreditvolumen und in der letzten Spalte steht der Zinssatz. Der Zinssatz bezieht sich auf 24 Stunden. Die gewohntere Form, der Jahreszinssatz, berechnet sich aus der Multiplikation des Tageszinssatzes mit 365 (Tage im Jahr). Ganz rechts sehen wir die Käufe.

Mit dieser Eingabemaske kann man den Kredit spezifizieren. Unter RATE gibt man die gewünschte tägliche Kreditrate ein. AMOUNT beinhaltet die Kredithöhe und PERIOD die Laufzeit (zwischen 2 und 30 Tage). Mit dem Klick auf in diesem Beispiel “USD Bid” macht man eine Kreditanfrage bzw. leiht. Mit Klick auf “USD Offer” verleiht man.

FRR für Flash Return Rate ist die durchschnittliche Rate nach dem Betrag gewichtet. Die FRR wird stündlich neu berechnet und dient als Orientierungspunkt. Mit FRR VARIABLE kann man einen Abstand zur FRR definieren. Dieser ändert sich mit, wenn die FRR neu berechnet wird. FRR FIXED definiert einen Abstand zur FRR. Ändert sich dann nicht mehr, wenn die FRR neu berechnet wird. Ein Beispiel: Angenommen FRR ist bei 0,035 und wir haben FRR VARIABLE auf -0,001. Nun ist unser Zinssatz auf 0,034. Berechnet sich FRR neu auf 0,038 ist unser neuer Zinssatz bei 0,037. Ist FRR Fixed eingestellt bleibt der Zinssatz bei 0,034, auch wenn sich FRR ändert.

Mit dem Klick auf USD “Bid” fragt man einen Kredit an, mit dem Anklicken von USD Offer vergibt man einen Kredit.

Man kann jetzt einstellen, dass die Kredite wieder automatisch vergeben werden nach der Rückzahlung. Dafür benutzt man das Eingabefeld im Bild oben. Will man sein Geld wieder zurück haben, unterbricht man die Schleife manuell.

Die ertragreichste Währungen sind mit Abstand Tether und USD. Man sollte sich nicht von Kurzfristigen Zinsralleys einzelner Kryptowährungen täuschen lassen. Diese währen meist nicht lange.

Verleihen kann man ab einem Gegenwert von 50 $. Kleinere Kredite sind nicht möglich. Die Autorenew-Funktion verleiht allerdings bereits ab 30 $ freien Kapitals erneut. Die Gebühr für Bitfinex beläuft sich auf 15 % des erwirtschafteten Gewinns. Die Zinsen werden sekündlich berechnet und täglich um 01:30 Uhr UTC ausgezahlt.

Verleih mit einem Bot

Bitfinex verfügt über eine Schnittstelle für Datenabfragen und Steuerung der Plattform. Diese kann man für einen Bot nutzen, der die Kreditvergabe automatisch verwaltet. Coinlend ist ein recht einfach zu bedienender webbasierter Lendingbot.

Zuerst richten wir uns ein Konto bei Coinlend ein. Dann erstellen wir dafür auf Bitfinex einen Schnittstellenschlüssel und geben diesem die für die Kreditvergabe nötigen Berechtigungen. Dazu klicken wir rechts oben auf das Männchen und wählen API Keys aus. Unter “Create New Key” erstellen wir einen neuen Schlüssel mit den folgenden Berechtigungen.

Nachdem wir die Eingabe gemacht haben, erscheinen der API Key und das API Key Secret. Diese beiden Werte brauchen wir für die Eingabe in den Coinlend Lending Bot. Wir klicken im angemeldeten Coinlendkonto auf “Bots” und geben unter Bitfinex die beiden Schlüssel in die erforderlichen Felder ein.

Wenn alles klappt, fängt der Bot sofort mit der Ordersetzung an. Alles, was er in der Funding Wallet findet, wird automatisch für den Verleih herangezogen. Unter Einstellungen kann man sich z. B. Kapital reservieren lassen (wird dann nicht verwendet) oder unter anderem auch Schwellenwerte für die Kreditlaufzeit festlegen. Wenn z. B. die Zinsrate größer als 30 % ist, soll der Bot einen 30 Tage Kredit vergeben usw.

Der Lendingbot ist ziemlich praktisch, wenn man mehr Kapital verleihen möchte. Es gibt verschiedene programmierbare Strategien, um den Ertrag zu optimieren. Coinlend kann man auf mehreren Börsen gleichzeitig einsetzen. Unterstützt wird zurzeit neben Bitfinex auch Poloniex, Liquid und Celsius. Umfangreiche Statistiken helfen bei der Analyse und bei der Steuer.

Kosten von Coinlend

Im Moment gibt es bei Coinlend 3 Angebote. Bei allen 3 nimmt Coinlend 5% des Gewinns als Gebühr. Zusätzlich gibt es Wöchentliche Fixkosten.

Das günstigste Packet (Basic) kostet 1 $ pro Woche. Das Standardpaket kostet 2 $ pro Woche. Das Premium 3 $. Die Leistungen sind hier einsehbar. Man sollte sich überlegen wie viel man insgesamt maximal bezahlen möchte und dazu Berechnungen anstellen.

Die jährlichen Durchschnittszinsen belaufen sich bei Dollar bzw. Tether auf rund 10% im Jahr. Wenn man auf diese Annahme bezogen sagt, man möchte nicht mehr als 10% des Gewinns an Coinlend zahlen, sollte das verliehene Kapital beim Basicpaket mehr als 10.000 $ betragen, beim Standardpaket mehr als 20.000 $ und beim Premiumpaket mehr als 31.000 $. In der Tat verleihen die Nutzer im Durchschnitt auf Coinlend mehr als 30.000 $. Möchte man nicht mehr als 15% bezahlen halbieren sich diese Beträge.

Man kann Coinlend bequem über Kreditkarte, Bank oder mit Kryptowährungen bezahlen.

Risiken

So schön es auch klingen mag, das Geld für sich arbeiten zu lassen, es gibt auch Risiken.

  • Die Kryptobörse, auf der man sein Geld verleiht, könnte gehackt werden oder insolvent gehen.
  • Bei großen Crashs und wenig Liquidität auf der Börse könnte es sein, dass die Position des Kreditnehmers nicht notliquidiert werden kann. Dies ist auf Bitfinex nach eigenen Angaben noch nie vorgekommen. Auf Poloniex gab es im Mai 2019 so einen Crash. Die Kreditgeber haben 16,6 % ihres eingesetzten Geldes verloren. 10 % wurden bislang zurückerstattet.
  • Die Liquidität geht verloren. Man muss warten bis die Kreditlaufzeit um ist oder der Kreditnehmer den Kredit zurückzahlt, bevor man auf sein Kapital zugreifen kann. Dies kann in kritischen Marktphasen nachteilig sein.

Bitfinex selbst stufen wir als vertrauenswürdig ein, aber Risiken kann man nie gänzlich ausschließen. Coinlend stufen wir ebenfalls als vertrauenswürdig ein. Aufgrund der eingeschränkten Berechtigungen ist jedoch kein Vertrauen notwendig. Der Bot kann nur den Kapitalbestand abrufen und Kredite vergeben.

Lukas Mantinger
Artikel Von

Lukas Mantinger

Lukas ist Journalist und Fachmann im Blockchainbereich. Er befasst sich seit vielen Jahren mit dem Thema, verfasst täglich Berichte und Reportagen. Er ist immer auf dem Laufenden und vor allem Experte, wenn es um technische Fragen geht.

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