Neue FTX Gerichtsentscheidung: Wird deine Krypto Rückzahlung blockiert?
Mit 49 betroffenen Ländern – darunter China und Russland – stehen Rückzahlungen in Millionenhöhe auf der Kippe.
Kommt deine FTX Rückzahlung überhaupt an?
Der FTX Recovery Trust hat einen neuen Antrag beim Gericht eingereicht, um ein spezielles Verfahren für Forderungen aus sogenannten „eingeschränkten Ländern“ einzuführen. Ziel ist es, den Milliardenbetrag aus dem FTX Zusammenbruch an Gläubiger weltweit zurückzuzahlen – aber dabei könnten viele außen vor bleiben.
Was sind „eingeschränkte Länder“ und warum betrifft das dich?
Laut dem Antrag handelt es sich um 49 Länder – darunter China, Russland, Ukraine, Pakistan und Saudi Arabien – in denen rechtliche oder geopolitische Hürden eine Auszahlung schwierig machen. Diese Länder machen nur etwa 5 % der gesamten Forderungen in Höhe von rund 16 Milliarden US Dollar aus, aber allein 82 % davon stammen aus China.
Das Problem: Sanktionen, Kapitalverkehrskontrollen und unterschiedliche Regulierungen machen es schwer, dort Gelder legal auszuzahlen. Schon ohne diese Hürden ist die Rückzahlung nach dem FTX Crash Ende 2022 ein Mammutprojekt.
Was schlägt der Trust vor?
Im Antrag wird ein mehrstufiger Plan vorgestellt:
- Zuerst sollen lokale Anwälte in den jeweiligen Ländern prüfen, ob Auszahlungen möglich sind – unter Einhaltung sowohl der lokalen als auch der US-amerikanischen Gesetze.
- Wenn das möglich ist, will der Trust über lizensierte Dienstleister auszahlen.
- Wenn nicht, sollen betroffene Gläubiger informiert werden und das Land offiziell als „eingeschränkt“ eingestuft werden.
Was passiert, wenn dein Land als eingeschränkt gilt?
Sobald ein Land diesen Status erhält, haben Gläubiger dort 45 Tage Zeit, Einspruch zu erheben. Wenn kein Einspruch eingelegt wird oder dieser vom Gericht abgelehnt wird, gelten diese Forderungen als „strittig“. In der Praxis bedeutet das: Du bekommst nichts. Das Geld fließt zurück in den Trust und wird unter anderen Gläubigern verteilt.
Wörtlich heißt es im Antrag:
„Auszahlungen, die gegen das Recht einer eingeschränkten Jurisdiktion verstoßen würden, werden nicht vorgenommen. Der Anspruch auf diese Auszahlung fällt zurück an den FTX Recovery Trust.“
Gibt es Hoffnung für Gläubiger in betroffenen Ländern?
Der Trust betont, dass diese Maßnahmen nicht unbedingt dauerhaft gelten. Man arbeite aktiv daran, Länder von der Liste zu streichen – etwa wenn Kapitalbeschränkungen aufgehoben oder rechtliche Rahmenbedingungen klarer werden.
Doch viele Gläubiger verlieren die Geduld. Ein Nutzer aus China schrieb auf X:
„Ich werde auf jeden Fall handeln und in jeder Phase Einspruch einlegen... Das ist absolut unfair.“
Diese Reaktion zeigt, wie sehr sich viele vom Prozess ausgeschlossen fühlen – nicht wegen eigener Schuld, sondern wegen Politik.
Was passiert als Nächstes?
Das Gericht prüft den Antrag am 22. Juli. Falls er genehmigt wird, startet der Trust sofort mit der Beauftragung von Anwälten, informiert betroffene Gläubiger und wickelt Einsprüche ab. Ziel bleibt: So viel Geld wie möglich zurück an rechtmäßige Eigentümer bringen.
Der Trust baut parallel sein Netzwerk weiter aus. Erst letzten Monat wurde Payoneer als dritter Distributor verpflichtet – mittlerweile sind Auszahlungen in 93 Ländern möglich. Aber für Gläubiger aus eingeschränkten Ländern bleibt der Zugang zu Plattformen wie Payoneer weiterhin blockiert.
Fazit: Zwischen Gesetz und Gerechtigkeit
Der FTX Zusammenbruch war eines der größten Desaster in der Krypto Geschichte. Der Weg zur Wiedergutmachung ist genauso komplex. Die geplanten Maßnahmen zeigen, dass der Trust sowohl rechtliche Risiken als auch die Stimmung der Gläubiger ernst nimmt – aber der Spagat ist schwierig.
Wenn das Gericht die neuen Verfahren genehmigt, könnten viele Gläubiger dauerhaft leer ausgehen. Für andere ist dies vielleicht der einzige rechtssichere Weg, überhaupt noch Geld zurückzuerhalten.
Alle Augen richten sich jetzt auf den Gerichtstermin. Für tausende Gläubiger weltweit steht viel auf dem Spiel – entweder kommt endlich Bewegung in ihre eingefrorenen Guthaben, oder sie bleiben weiter im Netz internationaler Rechtskonflikte gefangen.
$FTX, $FTXRecoveryTrust

Maximilian Schmidt
Maximilian Schmidt ist ein erfahrener Journalist mit einem Schwerpunkt auf Finanz- und Technologieberichterstattung. Mit über einem Jahrzehnt in der Medienbranche hat er tiefgehende Einblicke in die Welt der digitalen Währungen gewonnen.
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