Turbulente Zeiten für den Kryptomarkt. Heute musste er erneut starke Verluste hinnehmen. Der Preis des Bitcoin sank auf Bitfinex von rund 9.700 $ auf 9.300 $. Er konnte sich in der Zwischenzeit wieder etwas erholen. Momentan wird ein Bitcoin für rund 9.350 $ gehandelt.
Wenn Bitcoin größere Bewegungen macht, zieht er in der Regel die anderen Kryptowährungen mit. Im obigen Chartbild ist die dramatische Entwicklung des gesamten Kryptomarktes zu erkennen, bei rund 309 Mrd. $ war die Spitze erreicht. Nach einem kurzzeitigen Einbruch gab es einen Rücksetzer nach oben. Letzte Woche zwischen 18. und 20. Februar gab es eine typische Bartformation, eine grüne Kerze und dann eine rote mit demselben Preissprung.
Seit heute scheint der Markt nun endgültig in der Defensive zu sein. Die 10.000 $ Hürde scheint in weiter Ferne.
Nicht nur Kryptomarkt unter Druck
Momentan sind alle Märkte unter Druck. Der Dow Jones hat heute in der Spitze fast 1.000 Punkte eingebüßt, seit Montag fast das Doppelte. Selbst Gold ist heute im Minus. Als Grund für die Achterbahnfahrt sehen Experten vor allem die Angst vor dem SARS-CoV-2 (Coronavirus). Nach Berichten steigt die Zahl der Infizierten schnell. In Italien gab es in nur wenigen Tagen mehrere Todesfälle und hunderte Infizierte. Es zeichnet sich immer mehr eine weltweite Pandemie ab. Diese könnte die globale Wirtschaft aufgrund der getroffenen Quarantänemaßnahmen empfindlich stören.
Da Preisvolatilität eine grundlegende Eigenschaft von Kryptowährungen ist, trifft sie die Unsicherheit der Investoren gerade besonders hart.
Größten Gewinner jetzt die größten Verlierer
Es fällt auf, dass die Projekte, welche in den letzten Wochen die größten Kurszuwächse erfahren haben, jetzt am meisten einbüßen. So ist Tezos allein heute mit 10 % im Minus, vom Jahreshoch ist die Kryptowährung bereits 30 % entfernt. Trotzdem ist XTZ seit Jahresbeginn über 100 % im Plus.
Ähnlich geht es Chainlink. Der Token konnte von 1,82 $ auf 4,83 $ steigen und verlor die letzen Tage rund 27 %. Allein heute ist er mit rund 9 % im Minus.
Trendwende oder kurzer Rücksetzer?
Niemand kann in die Zukunft schauen und es sind nur Einschätzungen möglich. Sicherlich sorgt der SARS-CoV-2 für Unsicherheiten, welche die Märkte negativ beeinflussen. Auf der anderen Seite ist das Halving nicht weit. Die Stimmung kann vor allem auf dem Kryptomarkt schnell umschlagen.
Eine Eigenart des Kryptomarktes ist die hohe Anzahl relativ unerfahrener Investoren. Viele haben überhaupt erst durch Kryptowährungen in die Welt der Finanzen gefunden bzw. investieren ausschließlich in diese hochriskante Anlageklasse. Da sie sich wenig mit den Fundamentaldaten beschäftigen, ist für sie der Markt die einzige Quelle zur Entscheidungsfindung, was die Preissprünge verstärken dürfte.
Der Entwicklungen gehen jedoch ungeachtet des Marktes weiter. Es gibt Fortschritte auf allen Ebenen. Dezentrale Finanzen binden immer mehr Kapital auf dApp Plattformen, die Betaversion des Social Media Netzwerks Voice ging kürzlich an den Start, an Bitcoins Skalierungslösungen wird gearbeitet usw. Auch die Adoption schreitet voran. In Deutschland werden Banken bald Kryptowährungen handeln und verwahren. Außerdem steht mit der Halbierung des Blockrewards der ersten Kryptowährung, Bitcoin, im Mai ein wichtiges Ereignis bevor.
Was die nächsten Tage passiert, ist unabsehbar. Langfristig gesehen stehen dem Kryptomarkt jedoch rosige Zeiten bevor. Davon sind wir nach wie vor überzeugt.
Dies ist keine Investmentempfehlung, sondern lediglich die Meinung des Autors. Bitte beachte auch unseren Haftungsausschluss.