Bye-bye, Bitcoin – Eine Pseudoreligion wird auferstehen

Nach dem FTX-Drama ist der Bitcoin mal wieder abgestürzt. Das Ende der Kryptowährung. Oder vielleicht doch nicht?

Emil Bordin

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Dieser Artikel schreibt sich eigentlich ganz von allein. Nach dem FTX-Drama ist der Bitcoin mal wieder abgestürzt. Er ist endlich tot, wird nie wieder auferstehen. Oder doch nicht? Was ist, wenn dieses Ereignis genau das Gegenteil bewirkt. Die notwendige Pleite von FTX musste eintreffen. Was ist, wenn das Konstrukt Bitcoin mehr als ein Preis ist?

Bitcoin stürzt nach FTX-Drama ab

Nach den Ereignissen der letzten Tage erreichte Bitcoin ein neues 2 Jahres Tief und wird momentan bei 16.775€ gehandelt. Aber was genau heißt das? Natürlich ist sowas für die Investoren und Anleger erstmal schlecht. Eine langfriste Aussage lässt sich daraus natürlich nicht entnehmen. Man kann nur Vermutungen anstellen und hoffen das diese positiv sind.

Was passiert jetzt?

Diese Frage wird maßgeblich für die Zukunft entscheidend werden. Persönlich kann man nur auf eines hoffen. Die Käufer besinnen sich zurück auf den Grundgedanken von Bitcoin. Wieso wurde das ganze vor 14 Jahren gestartet, wieso wurde Bitcoin so erfolgreich? Natürlich werden jetzt die Meisten antworten, dass Bitcoin durch Drogen-, Waffenhandel oder andere illegalen Aktivitäten sich einen Ruf aufgebaut hat. Und dies ist keinesfalls falsch. Das Prinzip ist jedoch das gleiche wie bei der FTX-Pleite. Was kann Bitcoin dafür, dass es für Drogenhandel oder ähnliches benutzt wurde. Was kann Bitcoin dafür, dass Menschen auf die Idee kamen, Milliarden zu verzocken? Gänzlich wenig. Das gute daran ist. Nach einem Verlust oder einer Niederlage fragen sich die Menschen, was der Grund dafür war. Somit könnte folgendes passieren:

Die Menschen lernen. Und solche Ereignisse dienen perfekt dazu. Man hinterfragt vielleicht Investmententscheidungen oder denkt nochmal über sie nach. Und dann kommt die Frage auf, wieso gibt es Bitcoin? Was ist das Ziel von Bitcoin?

Die Pseudoreligion Bitcoin

Bitcoin wurde vor 14 Jahren von dem Pseudonym Satoshi Nakamoto veröffentlicht. Das Ziel war es, eine reine Peer-to-Peer-Version von elektronischem Cash zu erschaffen, die Online-Zahlungen direkt von einer Partei zu einer anderen ermöglicht, ohne dabei auf ein Finanzinstitut angewiesen zu sein. Das vollständige Whitepaper können Sie hier einsehen.

Aber letztlich hat sich mehr entwickelt als nur eine Internetwährung. Denn Bitcoin hat auch noch andere Eigenschaften. So ist z.B. die maximale Anzahl an Coins auf 21 Millionen begrenzt. Nichts besonderes würde man jetzt denken. Nicht ganz. Denn so entstehen mehrere philosophische Fragen: Wieso das ganze? Ist es überhaupt möglich eine Währung zu haben, die eine maximale Menge hat? Und die spannendste Frage: Kann man damit die Probleme die durch staatliche Währungen auftreten, beheben?

Durch diese vielen Fragen, suchen die Menschen nach Antworten und tauchen in das sogenannte “Rabbit-Hole” ein. Das ist auch der Grund, wieso die Anhänger, die diese ganzen Fragen nach einer gewissen Zeit für sich beantwortet haben, meinst fasziniert von der Währung sind. Fakt ist, kaum eine Sache löst eine derartig große Faszination aus, wie Bitcoin. Und dadurch werden sie zu fanatischen Anhängern, die gerne auch als religiöse Jünger bezeichnet werden.

FTX-Drama und Bitcoin-Absturz sind gut

Diese Aussage mag erstmal verwirrend klingen. Wieso soll ein Bitcoin-Absturz und ein Skandal gut sein? Die Antwort ist aber ganz simpel. Wie schon anfangs erwähnt, führt ein Verlust oder eine Niederlage meistens dazu, dass Menschen über ihre damaligen Entscheidungen nachdenken. Dies hat unausweichlich zur Folge, dass sich die Menschen mit den Fragen, die bereits im Artikel gestellt wurden, beschäftigen.

So ziehen nun die meisten in Anbetracht sich eine Hardwarewallet zuzulegen, um in Zukunft vor dem Risiko, dass eine Börse insolvent gehen sollte, geschützt zu sein. Dadurch kommt eines der Erstellungsgründe wieder zum Vorschein. Eine Währung, die funktioniert ohne auf ein anderes Finanzinstitut angewiesen zu sein.

Andere wiederum beschäftigen sich allgemein mit Bitcoin und bilden sich dementsprechend fort. Deswegen können diese Ereignisse per se gar nicht schlecht für Bitcoin sein. Vielleicht spiegelt sich dies nicht im Preis wieder, aber wie schon erwähnt, ist Bitcoin eine eigenständige Währung, die nicht auf den Dollarkurs oder den Eurokurs angewiesen ist.

FTX-Drama könnte der Beginn einer Pseudoreligion sein

Sollten diese Einschätzungen wahr sein, dass sich durch den Crash und durch den FTX-Skandal mehr Menschen mit Bitcoin beschäftigen, könnte dies der Anfang einer Pseudoreligion sein. Der Anfang von etwas großen, vielleicht der Anfang von einer Revolution des Geldsystems. Wer weiß schon, wo die Reise hingeht? Auf jeden Fall kann man sagen, dass sich die Regeln für den Erfolg seit Beginn nicht geändert haben. Und vielleicht sind die Ereignisse in diesem Jahr nötig gewesen, um den Weg für einen möglichen zukünftigen Erfolg von Bitcoin zu ebnen.

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