Base Token verlor in Minuten Millionen – Was ist passiert?

Ein Token, der mit Coinbases Base-Netzwerk verbunden ist, stieg auf 17 Millionen Dollar, stürzte innerhalb von Minuten um 95 % ab und erholte sich dann wieder – alles an einem einzigen Tag.

Lisa Weber

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Categories: Crypto NewsCoinbase Venture

Die Krypto-Community steckt mal wieder mitten in einer hitzigen Diskussion – diesmal geht’s um das von Coinbase unterstützte Layer-2-Netzwerk Base und ein umstrittenes Experiment mit einer sogenannten „Contentcoin“. Der Auslöser: Base hat öffentlich einen Token gepusht, der erst in kürzester Zeit durch die Decke ging, dann abgestürzt ist und sich anschließend wieder leicht erholt hat – was für jede Menge Verwirrung, Kritik und Diskussionen rund um Vertrauen und Verantwortung gesorgt hat.

Was genau ist passiert?

Am Mittwoch veröffentlichte Base „Base ist für alle“ auf Zora — einer Web3-Social-Plattform, die Beiträge automatisch tokenisiert. Dieser einzelne Beitrag löste das automatische Minten eines Tokens namens Base ist für alle auf Zora aus.

Etwa eine Stunde später verdoppelte der offizielle X-Account (ehemals Twitter) von Base seine Bemühungen, indem er ein Bild mit demselben Satz hochlud und direkt auf die Seite des Tokens antwortete. Dieser öffentliche Schritt von Base, einem Projekt, das eng mit Coinbase verbunden ist, vermittelte den Eindruck einer offiziellen Unterstützung.

Infolgedessen schoss die Marktkapitalisierung des Base-Tokens auf über 17 Millionen Dollar in die Höhe — nur um innerhalb von 20 Minuten um 95 % abzustürzen und über 15 Millionen Dollar an Wert zu vernichten, wie Dexscreener berichtet. Die plötzliche Kursbewegung und der schnelle Absturz führten zu einem Aufschrei, bei dem viele Nutzer das Projekt als rugpull bezeichneten.

War dies ein Pump-and-Dump oder ein missverstandenes Experiment? 🥚

 

Während einige Trader Base und Coinbase dafür verantwortlich machten, riskantes Verhalten zu fördern, stellte Base klar: Sie haben den Token weder erstellt noch gelauncht oder davon profitiert. Laut ihrer Aussage wurde der Token automatisch über Zoras Plattform gemintet, als ein Beitrag veröffentlicht wurde – es war also nichts, was Base bewusst geplant oder unterstützt hat.

Auf der Zora-Seite des Tokens gab es sogar klare Warnhinweise: Kein Bezug zu Base oder Coinbase, keine Gewinn- oder Renditeerwartung. Die Coin war vielmehr Teil eines größeren Experiments zur Monetarisierung von Inhalten – die erste von mehreren sogenannten „Contentcoins“, die kreative Interaktionen direkt on-chain ermöglichen sollen.

Trotz dieser Disclaimer zeigt ein Blick auf die Blockchain allerdings verdächtige Bewegungen: Drei Wallets kauften große Mengen der Token, noch bevor der öffentliche Beitrag von Base online ging – und machten damit über 666.000 US-Dollar Gewinn. Das sorgte natürlich sofort für Insiderhandel-Vorwürfe.

Was steckt wirklich dahinter?

Der ganze Vorfall zeigt, wie schmal der Grat zwischen Innovation und Verantwortung im Kryptobereich ist. Auf der einen Seite ist Bases Versuch, Content über Tokens zu monetarisieren, ein spannender Schritt in Richtung neuer Blockchain-Nutzung. Auf der anderen Seite führte die schlechte Umsetzung, fehlende Kommunikation im Vorfeld und der Eindruck einer offiziellen Unterstützung zu realen finanziellen Verlusten bei Retail-Investoren.

Abhishek Pawa von AP Collective nannte das Ganze eine „Katastrophe“ und kritisierte, dass viele Trader verwirrt waren, falsche Erwartungen hatten und sich von Base im Stich gelassen fühlten. Seine Kritik zeigt auch ein größeres Problem auf: Base scheint unterschätzt zu haben, wie viel Einfluss es auf einen so stimmungsgetriebenen Markt hat – in dem allein schon die Wahrnehmung den Kurs bestimmen kann.

Warum ist der Token trotzdem wieder gestiegen?

Spannend ist, dass sich der Token nach seinem Absturz wieder auf rund 17,4 Millionen US-Dollar erholt hat. Das zeigt: Viele Spekulanten bleiben trotz allem dabei – vor allem, weil Base als Marke stark ist und das ganze Contentcoin-Konzept neu und aufregend wirkt. Gleichzeitig unterstreicht das auch, wie volatil und stimmungsabhängig der ganze Memecoin-Bereich immer noch ist.

Was kommt als Nächstes für Base und Contentcoins? 🥚

Base und sein Gründer Jesse Pollak haben angedeutet, dass noch mehr Contentcoin-Experimente folgen werden. Sie haben sogar ein Poster für das kommende FarCon 2025-Event auf Zora mit dem gleichen Modell „gemintet“.

Wenn Base aber will, dass die Community Contentcoins als echte Innovation sieht, müssen sie dringend an Transparenz, Timing und Kommunikation arbeiten. Wie ein Nutzer sagte: Ein einfacher, vorbeugender Disclaimer oder eine angepinnte Klarstellung hätte schon viel Ärger verhindern können.

Prognose: Wird das Base langfristig schaden oder helfen?

Kurzfristig könnten ein paar User das Vertrauen verlieren – vor allem die, die beim Experiment Verluste gemacht haben. Aber wenn das Team jetzt gegensteuert und mehr Struktur in kommende Contentcoin-Releases bringt, könnte daraus eine starke Story rund um dezentrale Content-Monetarisierung entstehen.

Noch ein Fehltritt – und die Skepsis dürfte sich festsetzen. Vor allem, weil Coinbase börsennotiert ist und unter starker Beobachtung steht.

Fazit: Das Experiment war mutig, aber chaotisch. Ob man sich daran später als Warnung oder als Anfang einer neuen Creator-Ära erinnert, hängt davon ab, was Base als Nächstes draus macht.

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Lisa Weber
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Lisa Weber

Lisa Weber ist eine erfahrene Finanzjournalistin mit einem Fokus auf digitale Währungen und Blockchain-Technologien. Sie hat einen Hintergrund in Wirtschaftswissenschaften und mehr als fünf Jahre Erfahrung in der Berichterstattung über die Finanzmärkte.

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