Wolfgang Beltracchis Bilder hängen in den Galerien dieser Welt. Der Meisterfälscher schaffte es in über 30 Jahren 200-300 Gemälde in den bekanntesten Galerien weltweit unterzubringen. Für seine Gemälde wurden teilweise Millionen bezahlt. Nachdem Beltracchi aufflog, musste er für sechs Jahre ins Gefängnis. Nun greift der 71-jährige mit eigener Kunst erneut an. Vertrieben werden die Kunstwerke vor allem als NFT.
Die Geschichte Beltracchi
Wolfgang Beltracchi, der Sohn eines Kirchenmalers aus NRW, konnte über Jahre hinweg die Kunstwelt hinters Licht führen. Der Meisterfälscher, wie er später genannt wurde, malte Bilder bekannter Künstler und ließ diese über seine Frau verkaufen.
Beltracchi gelang es dabei, keine Kopien echter Kunstwerke auszufertigen, sondern Bilder zu schaffen, die es gar nicht gibt.
So malte Beltracchi unbekannte Bilder von Künstlern nach deren Stil und Technik nach. So malte Beltracchi über die Jahre hinweg zahlreiche Kundtwerke von Max Ernst, Heinrich Campendonk oder Max Pechstein.
Beltracchi informierte sich dabei im Voraus über die Epoche, den Stil, den Künstler sowie deren Techniken. Die erfundenen Bilder des Fälschers waren so gut, dass die Witwe von Max Ernst laut Beltracchis Angaben einst sagte, dass das eigentliche Beltracchi Gemälde der schönste Max Ernst sei.
Beltracchi- Der Meisterfälscher fliegt auf
Nach weit über 200 verkauften Gemälden, welche größtenteils noch heute im Umlauf sind, flog Beltracchi 2010 auf, nachdem er in das Gemälde „Rotes Bild mit Pferden“ von Campendonk malte. Dieses enthielt zu 2 Prozent einen Stoff in der weißen Farbe, welcher zu der damaligen Zeit noch nicht verfügbar war. Von den über 200 in Umlauf geratenen Bildern wurde Beltracchi allerdings nur für 14 angeklagt. Die anderen Bilder sind vermutlich nach wie vor im Umlauf.
Beltracchi selbst gab an, in Museen gelegentlich auf seine Bilder zu treffen. Diese sind dort nach wie vor als Originale ausgestellt. Nachdem Beltracchi auf dem Gefängnis entlassen wurde, veröffentlicht der mittlerweile 71-jährige nun Kunst unter eigenem Namen. Diese vertreibt er nun unter anderem über die NFT-Plattform OpenSea.
Was sind NFT?
„Non fungible Token“ sind digitalisierte Vermögenswerte, welche auf einem Token dargestellt sind. NFT sind somit auf Smart Contracts basierende Werte, welche Besitztümer darstellen. Ein NFT kann somit mit einer Besitzurkunde verglichen werden. Diese Vermögenswerte können neben digitaler Kunst auch Immobilien, Musikrechte, Sammelkarten oder Rechte abbilden. Durch die digitalisierte Abbildung werden die Vermögensgegenstände leichter handelbar gemacht. Der Wert eines NFT lässt sich unterschiedlich leicht bemessen. Während bei einigen Vermögensgegenständen der Wert klar definiert ist, ist der Wert von Kunst relativ. Das macht es schwierig herauszufinden, welches tokenisierte Kunstwerk in nächster Zeit Rendite bringen könnte. Grundsätzlich bestimmt sich der Preis eines NFT durch den Markt- also durch Angebot und Nachfrage.
Beltracchi verkauft nun NFT
Der Meisterfälscher steigt nun in den NFT-Markt ein. In seiner Serie „The Greats“ malt Beltracchi verschiedene Varianten des Gemäldes „Salvatore Mundi“ von Leonardo DaVinci, dem mit einem Preis von 450 Millionen teuersten Gemälde der Welt. Beltracchi verkauft seine Salvator Mundi Varianten für drei Ethereum, was einem derzeitigen Preis von ca. 4500 Euro entspricht. Für Beltracchi lohnt sich das NFT-Geschäft mehrfach. So verkauft der Ex-Fälscher die Gemälde nicht nur mehrfach, er profitiert auch bei einem Weiterverkauf. So bieten NFT die Möglichkeit bei einem Weiterverkauf einen gewissen Prozentsatz an den Ersteller auszuschütten.
Durch das NFT-Geschäft dürfte Beltracchi mittlerweile 2.5-3.5 Millionen Franken verdient haben.
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