Für Hacker und Betrüger sind die Kryptowährungen schon lange keine unbekannten Gewässer mehr. Was die Kryptoindustrie für die Kriminellen so interessant macht, ist die zugrunde liegende Anonymität der meisten Projekte. Über die letzten Jahre hinweg wurde die Art und Weise wie die Hacker vorgehen immer komplexer, wenn eine Sicherheitslücke behoben wurde, fanden die Angreifer immer wieder eine Hintertür. Das Ganze ähnelt einem Wettrüsten zwischen der Kryptoindustrie und den Hackern bzw. Kriminellen. Es gibt jedoch einige altbewährte Techniken, auf welche die Kriminellen bis heute noch vertrauen, zum Beispiel die Abzocke mithilfe von Twitter-Bots. Auch wenn die Zahl der Opfer solcher Maschen in der letzten Zeit drastisch gesunken ist, greifen die Betrüger aktuell mit unnachgiebiger Zähigkeit immer wieder an.
Ein Überblick
Im Jahr 2019 fehlte es dem Krypto-Markt bisher an zwei Dingen: einem neuen Bullrun und den betrügerischen Twitter Bots – während der Bullrun noch auf sich warten lässt, scheinen die Bots bereits ihr Comeback zu feiern. Das Einzige was sich geändert hat, ist ihr Design, ansonsten sind es nach wie vor dieselben illegalen Methoden, die verwendet werden, um Gelder zu ergaunern. Sie funktionieren recht einfach: Die Bots werden so konfiguriert, dass sie den Nutzern eine todsichere Methode versprechen, um schnelles Geld zu verdienen. Genauer gesagt wird den Opfern erzählt, sie können ihr Geld mit ein paar Klicks verdoppeln, indem sie ein Ethereum Konto mit einer Ether-Einzahlung verifizieren und anschließend das Doppelte des gesendeten Betrags zurückerhalten würden. So in der Theorie, doch die Realität sieht ganz anders aus, denn man kriegt weder seine Einzahlung verdoppelt noch zurückerstattet. Es gibt in der Tat einzelne Fälle, in denen so ein Prozedere notwendig ist, zum Beispiel, um eine Kreditkarte oder ein Bankkonto zu verifizieren, doch in diesen Fällen geht es um ein paar Cents bzw. maximal ein paar Euro und man wird nicht von einem Twitter-Bot konsultiert und seine Einzahlung kriegt man auch nicht verdoppelt.
Skrupellosigkeit
Damit es noch realistischer aussieht, greifen die Betrüger mit ihren Bots zu extremen Methoden. Sie geben sich viel Mühe und so ist es mittlerweile zum Standard geworden vorzugeben, eine bekannte Persönlichkeit wie Elon Musk oder Vitalik Buterin zu sein, welche die Kryptos verschenkt, verlost und verdoppelt. Um zu beweisen, dass die Kunden ihre Ether tatsächlich verdoppelt bekommen, geht ein Screenshot herum, auf dem Transaktionshistorien abgebildet sind, aus denen man eine Einzahlung und anschließende Verdopplung und Rückzahlung des Betrags entnehmen kann. Wenn man die Transaktionshistorie der angegebenen Ethereum Adresse in einem Ethereum Block Explorer überprüft, fällt schnell auf, dass die Transaktionen gefälscht sind.
Vorsicht!
Die Vorgehensweise dieser Betrüger ist simpel und genial gleichzeitig. Auch wenn die Zahl der Opfer gesunken ist, ist es immer noch beunruhigend zu sehen wie viele Leute noch immer auf solche Machenschaften hereinfallen. Dies zeigt, dass wir in der Kryptowelt nach wie vor mehr Aufklärungsarbeit betreiben müssen! Jeder der über ein gewisses Grundverständnis für die Technologie verfügt, würde niemals auf so etwas hereinfallen. Es ist nicht immer die Technik, die versagt, manchmal ist es einfach nur der Mensch. In diesem Sinne, seid vorsichtig und lasst euch nicht abzocken.
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