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Russische Zentralbank gesteht ein, Bitcoin nicht verbannen zu können

Die Rechtslage bezüglich Kryptowährungen ist in Russland verwirrend. Auf der einen Seite fordert die russische Zentralbank ein Verbot der digitalen Währungen, auf der anderen Seite hat die russische Regierung kürzlich zugegeben, dass die Umsetzung eines Verbots ein Ding der Unmöglichkeit […]

Lukas Mantinger

Lukas Mantinger

March 18, 2020 9:40 PM

Russische Zentralbank gesteht ein, Bitcoin nicht verbannen zu konnen

Die Rechtslage bezüglich Kryptowährungen ist in Russland verwirrend. Auf der einen Seite fordert die russische Zentralbank ein Verbot der digitalen Währungen, auf der anderen Seite hat die russische Regierung kürzlich zugegeben, dass die Umsetzung eines Verbots ein Ding der Unmöglichkeit ist.

Dies betonte auch der Direktor der Rechtsabteilung der Bank of Russia. Sein Vorwurf gegenüber Kryptowährungen ist, dass sie für Geldwäsche und illegale Aktivitäten verwendet werden. Seiner Ansicht nach seien sie kein Geld, jedoch könne die Ausgabe von Bitcoins höchstwahrscheinlich nicht gestoppt werden. Die Russen lieben allerdings Bitcoin und Co.

Bitcoin Verbot – Ähnlichkeiten zum Verbot von Gold in den USA?

Letztes Jahr wurde bekannt, dass Angehörige der russischen Regierung selbst Miningfarmen betreiben und, dass der Staat über die Schaffung von Handelszentren für Kryptowährungen an der chinesisch-russischen Grenze nachsann.

Es sieht so aus, als dass die russische Regierung die Vorteile von Kryptowährungen nutzen will, während man den Bürgern den Besitz verbieten möchte. Dieses Verhalten erinnert an das Goldverbot in den USA. Von 1933 bis 1974 war der Besitz von Gold für die US-Bürger unter hohe Strafen gestellt worden. Der Grund war die Goldbindung des Finanzsystems und das Vorbeugen eines Abflusses des Edelmetalls ins Ausland. Ob hier dieselben Absichten herrschen, ist nicht bekannt.

Russland im Konflikt mit dem Westen

Es ist bekannt, dass Russland in den letzten Jahren seine Goldreserven massiv aufgestockt hat. Man möchte sich dadurch vom US-Dollar unabhängiger machen. Möglicherweise sieht man Kryptowährungen dafür als ähnlich geeignet. Der Rubel hat in diesem Jahr fast 30 % zum Dollar verloren.

Zudem spitzt sich der Konflikt mit der NATO zu, was das kürzlich wegen des Coronavirus abgebrochene Defender 2020 Militärmanöver zeigt. Im größten Militärmanöver seit dem kalten Krieg auf dem europäischen Festland sollten Truppen von Mittel- nach Osteuropa verlegt werden. Grund: Wahrscheinlich Russland in Bezug auf den Ukraine Konflikt einzuschüchtern.

Es gäbt also genug Gründe, warum Russland sich vom US-Dollar unabhängig machen möchte.

Das Eingestehen der Unmöglichkeit einer Umsetzung eines Verbots lässt die russischen Kryptofans hoffen. Es ist ein Signal, dass man Kryptowährungen wahrscheinlich nicht vollständig verbieten wird. Etwas zu verbieten, was man nicht verbieten kann, ergibt wenig Sinn. Man könnte dem am ehesten Nachkommen, wenn man es umsetzt wie in den USA, wo das Gold gegen einen fixen Preis eingesammelt wurde. Freiwillig abgeben wird seine Bitcoin niemand. Auch ist die Handelsinfrastruktur von Bitcoin nicht mit der von physischem Gold zu vergleichen. So bleiben den russischen Kryptofans viele Möglichkeiten, auch bei starkem Gegenwind.

Lukas Mantinger
Artikel Von

Lukas Mantinger

Lukas ist Journalist und Fachmann im Blockchainbereich. Er befasst sich seit vielen Jahren mit dem Thema, verfasst täglich Berichte und Reportagen. Er ist immer auf dem Laufenden und vor allem Experte, wenn es um technische Fragen geht.

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