Gestern hat iMiner, ein türkisches Miningunternehmen, das bereits seit 7 Jahren existiert, in einem Blogpost bekanntgegeben, dass es eine Lizenz erhalten hat, um im Iran Bitcoin Mining zu betreiben.
Angeblich wurden 7,3 Mio. $ in den Aufbau der Anlage in Semnan, einer Stadt im Zentrum des Landes, investiert. Bis zu 6.000 Mining-Rigs sollen 96.000 Terahashes (Th/s) liefern, was rund 0,1 % der aktuellen Rechenleistung des gesamten Bitcoinnetzwerkes entspricht. Damit wird es die größte Miningfarm im Iran und eine der größten überhaupt werden.
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iMiner baut mit diesem Schritt sein Miningimperium aus. In seiner relativ langjährigen Geschichte ist das Unternehmen von der Türkei in die USA, nach Kanada und nach Russland expandiert. Neben dem Bitcoin Mining bietet iMiner sowohl einen Mietdienst für Mininggeräte als auch einen Hostingdienst für diese an. Über 300 Mitarbeiter soll der Hashrategigant inzwischen beschäftigen.
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Iran wird zu einem Bitcoin Mining Land
Die Lizenz wurde vom iranischen Ministerium für Industrie, Handel und Bergbau erteilt. Sie erlaubt es iMiner neben der Miningtätigkeit auch Handels- und Verwahrdienstleistungen in dem Land anzubieten. Der Versuch des Irans gegen die US-Sanktionen anzukommen, sich finanziell zu befreien, begünstigt seine Entscheidungen diesbezüglich und macht ihn zwangsläufig kryptofreundlich. Nachdem die Regierung in der Vergangenheit der neuen Technologie gegenüber skeptisch war, scheint sie ihre Meinung geändert zu haben. Jedoch nur auf das Minen bezogen. Bitcoin als Zahlungsmittel wird nach wie vor nicht befürwortet.
Es wird geschätzt, dass bereits rund 148.000 Miner im Iran aktiv sind. Die Schätzung konnte gemacht werden, da der Stromverbrauch des Landes wegen des Minings in der Vergangenheit um ca. 7 % gestiegen ist. Dieser enorme Anstieg hat dazu geführt, dass Mining in der Spitzenzeit des Stromverbrauchs verboten wurde.
Auch Miner aus anderen Ländern, wie China oder der Ukraine, strömen in das Land, um von den Begünstigungen (20 % garantierter Rabatt auf Strom für Miner) zu profitieren. Seit 2 Jahren ist das Kryptomining staatlich anerkannt. Allein Anfang des Jahres wurden rund 1.000 Lizenzen vergeben. Als einer der größten Energie- bzw. Ölproduzenten der Erde sieht der Iran hier eine Möglichkeit, den Rohstoff zu Geld zu machen und den Sanktionen entgegenzuwirken.
Gut für die Dezentralität?
Bitcoins Ruf leidet unter geografischer Zentralisierung der Hashrate in China. Nach wie vor kommt die mit Abstand meiste Hashleistung aus dem Reich der Mitte. Machen wir eine kleine Überschlagsrechnung: Wenn 6.000 Mining Maschinen 0,1 % der gesamten Hashleistung bringen, so leisten die geschätzten 148.000 Maschinen rund 2,5 %.
Das ist zwar im Verhältnis zu China, wo weit über 50 % der Hashleistung vermutet werden, recht wenig, aber die Tendenz ist steigend. Auf jeden Fall ist es für die Dezentralität des Netzwerkes gut, wenn der Iran es schafft, China einen Teil seiner Hashleistung abzuringen.
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