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CoinMarketCap entlarvt vorgegaukeltes Handelsvolumen

CoinMarketCap hat eine neue Metrik eingeführt, die eine genauere Aussage über das 24-Stunden Handelsvolumen einer Kryptobörse und deren Vermögenswerte erlaubt. Die Metrik nennt sich Liquidity (Liquidität) und ist bei jedem gelisteten Coin / Token unter Market Pairs (Handelspaare) zu finden. […]

Lukas Mantinger

Lukas Mantinger

February 22, 2020 2:36 PM

CoinMarketCap entlarvt vorgegaukeltes Handelsvolumen

CoinMarketCap hat eine neue Metrik eingeführt, die eine genauere Aussage über das 24-Stunden Handelsvolumen einer Kryptobörse und deren Vermögenswerte erlaubt. Die Metrik nennt sich Liquidity (Liquidität) und ist bei jedem gelisteten Coin / Token unter Market Pairs (Handelspaare) zu finden.

Die Maßnahme erfolgte als Reaktion auf Kritik von prominenten Marktteilnehmern, wie etwa Bitwise Asset Management, die behauptet haben, dass 95 % des Handelsvolumens auf CoinMarketCap gefälscht sei oder FXT, welche in einem Bericht Zweifel äußern, dass CoinMarketCap selbst an die gezeigten Zahlen glaubt.

Was ist Washtrading?

Beim Washtrading geht es darum das Handelsvolumen künstlich in die Höhe zu treiben. Daraus ergeben sich mehrere Vorteile. Zum Beispiel werden Trader durch ein hohes Handelsvolumen angelockt, da sich der Preis durch einzelne Käufe nicht stark beeinflussen lässt. Zum anderen wird das Handelsvolumen von Tradern als Handelssignal interpretiert. Ziel ist es, also immer den Trader durch vorgegaukelte Daten zum eigenen Vorteil zu täuschen.

Washtrading wird meist über Bots praktiziert. Verkäufer und Käufer gehören derselben Partei an. Es werden Orders zwischen der höchsten Kauforder und der kleinsten Verkaufsorder platziert und blitzschnell bedient. Sozusagen bedient man seine eigene Order. Die Börse zählt dann die Größe der Position zum Handelsvolumen dazu.

Hier im Beispiel das Bitfinex Orderbuch von Bitcoin SV zum US-Dollar. Man sieht im eingerahmten Feld die höchste Kauforder bei 127,87 $ und die tiefste Verkaufsorder bei 128 $. Jetzt könnte der Washtrader eine Order platzieren, die größer als 127,87 $ und kleiner als 128 $ ist und sie sofort bedienen. Falls die Exchange selbst Washtrading betreibt, spart sie sogar die Orderkosten.

Wie funktioniert die neue Metrik?

Die neue Metrik von CoinMarketCap analysiert mehrere Schlüsseleigenschaften der Orderbücher wie z. B. die Distanz der Order zum Mittelpreis, die Größe der Order und die relative Liquidität des untersuchten Vermögenswertes. Die Metrik wurde so konzipiert, dass sie sich laufend den Bedingungen anpasst. Die Informationen über das untersuchte Handelspaar werden in zufälligen Intervallen abgefragt.

Wo findet man die neue Metrik?

Die neue Metrik erscheint als neue Spalte mit dem Namen “Liquidity”. Im Beispiel sind die Bitcoin Handelspaare nach Liquidity absteigend angeordnet.

In diesem Beispiel sind die Kryptobörsen nach Liquidity absteigend geordnet. Sofort zu erkennen ist die völlig andere Rangordnung im Vergleich dazu, wenn man die Liste nach gemeldetem Volumen sortiert.

CoinMarketCap schreibt, dass es schwer sein wird die neue Metrik zu überlisten. Es bleibt zu hoffen, dass sie recht behalten und sich die Trader lange über aussagekräftige Daten und Kennzahlen freuen können.

Lukas Mantinger
Artikel Von

Lukas Mantinger

Lukas ist Journalist und Fachmann im Blockchainbereich. Er befasst sich seit vielen Jahren mit dem Thema, verfasst täglich Berichte und Reportagen. Er ist immer auf dem Laufenden und vor allem Experte, wenn es um technische Fragen geht.

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