CryptoTicker









Achtung vor EXW-Wallet!

Der Ruf der Kryptowährungen wird immer wieder von Betrug überschattet. Die Tatsache, dass sie viele Investoren und Spekulanten anziehen, welche sich Gewinne erhoffen, nutzen Betrüger oft aus, um mit Projekten bzw. Systemen den Leuten ihr Geld aus der Tasche zu […]

Lukas Mantinger

Lukas Mantinger

June 12, 2021 3:00 PM

Achtung vor EXW-Wallet!

Der Ruf der Kryptowährungen wird immer wieder von Betrug überschattet. Die Tatsache, dass sie viele Investoren und Spekulanten anziehen, welche sich Gewinne erhoffen, nutzen Betrüger oft aus, um mit Projekten bzw. Systemen den Leuten ihr Geld aus der Tasche zu ziehen.

In diesem Artikel werden zahlreiche Anhaltspunkte und Indizien aufgeführt, welche darauf hindeuten, dass EXW Wallet ein Schneeballsystem sein könnte. Eine weitere umfangreiche Recherche kommt vom Onlinemagazin Geldthemen. Was ein Schneeballsystem ist im folgenden Artikel beschrieben.

Fragwürdiges Konzept

Wie schon von Geldthemen angesprochen gibt es über den Arbitragebot wenig Informationen. Auf welchen Handelsbörsen handelt er und welche Assets werden getradet? Die Renditen werden mit bis zu 221% im Jahr auf utopische völlig unrealistische Höhen angesetzt. Wenn es einen Algorithmus oder ein Programm gäbe, welches auch nur ein zwanzigstel des angegebenen Maximalbetrages erwirtschaften könnte, bräuchte man nicht Geld von Otto-Normalverbrauchern einzusammeln, sondern könnte sich einfach an Experten, Finanzmathematiker wenden und es würden sich recht bald institutionelle Investoren wie Vanguard Asset Management oder Black Rock um diese Technologie streiten.

In der Vergangenheit sind schon viele Tradingbotsysteme im Kryptobereich mit enormen Gewinnversprechen gescheitert bzw. haben sich als Betrug entpuppt. Dazu gehören Bitconnect, Arbitrage, cryptrade und viele mehr. Diese Systeme brachten Anfangs auch die versprochenen Renditen. Jedoch kamen diese nicht wie propagiert von einem Tradingbot, sondern größtenteils von den Einzahlungen der Mitglieder.

Fragwürdige Projekte in der Vergangenheit

Aufgrund einer Zuspielung von Informationen aus anonymer Quelle haben wir weitere Nachforschungen betrieben und sind auf folgendes gestoßen. Zwei Führungspersonen von EXW waren offensichtlich im Jahr 2018 bei einem zwielichtigen ICO namens Socratescoin dabei, was man noch im Internetarchiv einsehen kann. Einige aus der Kryptogemeinde haben gegen Socratescoin schwere Betrugsvorwürfe erhoben, was man auf reddit und bitcointalk nachvollziehen kann. Das Internetarchiv zeigt auch, dass 20% der Hardcaps von 46,9 Mio. $ eingenommen werden konnten. Das wären rund 9,4 Mio. $. Ein erkleckliches Sümmchen. Dafür findet man relativ wenig im Internet. Warum ist die Seite seit über einem Jahr im Umbau? Wurde das Geld zurück gegeben?

Warnungen der Finanzmarktaufsicht (FMA) Österreich

Die FMA hat mittlerweile vor mehreren Unternehmen im Impressum von EXW Wallet gewarnt.

Das Magazin Fondsprofessionell schreibt, dass die FMA Österreich die Anzahl der Investorenwarnungen im Vergleich zum Vorjahr gesteigert hat. Es handle sich in vielen Fällen nicht um mangelnde Zulassungen, sondern „mit hoher Wahrscheinlichkeit um Betrugsversuche.“

Warnung vor der Cryptotrustconsulting LTD

Die FMA Österreich hat am 4. Oktober 2019 vor der Cryptotrustconsulting LTD, einem Unternehmen im Impressum von EXW Wallet gewarnt.

Wer die Adresse der Cryptotrustconsulting LTD:
20-22 Wenlock Road
London N1 7GU
United Kingdom
…googlet wird auf Warnungen (z. B. diese) über andere Firmen stoßen, welche die selbe Anschrift haben und mit Krytohandel oder Kryptomining in Verbindung stehen / gestanden sind. Zufall?

Eine weitere ernstzunehmende Warnung über Firmen, welche auf diese Adresse registriert sind / waren, ist dem Onlineportal verbraucherschutz.de in Form eines Leserbriefes von 2017 zu entnehmen. Brisant dabei Zitat:

Der Firmenwert vieler dieser Firmen betrug anfangs £1 & wurde künstlich gesteigert, angebliche Direktoren/ Firmenvorstände konnten nicht ausfindig gemacht werden.

Auch die Cryptotrustconsulting hat einen fulminanten Kapitalzuwachs von 1€ im letzten Jahr bis auf 25 Mio. € aktuell erfahren. Alles rechtens?

Dass es mehrere Beschwerden und Warnungen gibt, die auf Firmen mit der selben Anschrift hinweisen, erweckt den Eindruck, als würden hier Profis am Werk sein, welche dubiose Unternehmen in die Kleider der Legalität hüllen, damit diese ungehindert ihren unseriösen Machenschaften nachgehen können. Wir vermuten, dass es sich bei der Cryptotrustconsulting LTD um ein Briefkastenunternehmen handelt, welches mit Trading im Grunde nichts zu tun hat, sondern allein dem Zweck dient EXW rechtlich abzusichern bzw. Anleger zu täuschen. Deshalb ist die Warnung der FMA Österreich unserer Meinung nach gerechtfertigt.

Update 11.12.2019

Die Finanzmarktaufsicht Österreich (FMA) hat heute eine Investorenwarnung gegen eine Firma mit dem Namen Viva Payment Solutions GmbH herausgegeben. Bei firmenabc.at kann man einsehen, dass ein gewisser Herr B. H. der Geschäftsführer dieses Unternehmens ist (war?). Die Anschrift dieser Firma ist identisch mit der selben Namens im Impressum (wurde entfernt) von EXW Wallet. Ein Chef von EXW Wallet nennt sich ebenfalls B. H. Aufgrund der Ähnlichkeit auf den Fotos ist es sehr wahrscheinlich, dass es sich um ein und dieselbe Person handelt. Um einer weiteren einstweiligen Verfügung vorzubeugen, schließen wir jedoch folgendes nicht gänzlich aus: Es könnte sein, dass es sich um einen äußerst seltenen Fall von eineiigen Zwillingen handelt, welche denselben Namen tragen.

Mit dieser Veröffentlichung warnt die FMA Österreich nach der Cryptotrustconsulting LTD vor dem zweiten Unternehmen im Impressum von EXW Wallet.

Update 28.12.2019

Die FMA Österreich hat am gestrigen Freitag eine weitere Investorenwarnung vor einem Unternehmen im Impressum von EXW Wallet bekannt gegeben. Diesmal handelt es sich um die EXW Global AG mit Sitz in Liechtenstein. Das Unternehmen sei der Meldepflicht zum Emissionskalender nicht nachgekommen lies die FMA diesmal verlauten.

Damit bleiben nicht mehr viele Unternehmen im Impressum von EXW Wallet übrig die entweder nicht von selbst daraus verschwunden sind oder vor denen nicht gewarnt wurde.

Aus dem Impressum verschwunden sind die EXW Headcompany Laibach / Slowenien, coin.zone aus Klagenfurt / Österreich. Gewarnt wurde wie oben berichtet vor der Cryptoconsulting LTD, vor der Viva Payment Solutions und vor der EXW Global AG, wobei die Viva Payment Solutions auch mittlerweile aus dem Impressum verschwunden ist. Dazugekommen sind die EXW Asia mit Sitz in Phuket / Thailand mit B. H. als Geschäftsführer und die Vivaexchange aus Tallinn / Estland mit einem gewissen Herrn B. C. als Geschäftsführer.

Interessant zu sehen welche Manöver hier in wenigen Monaten gefahren werden.

Update 04.01.2019

Gestern gab die deutsche Finanzaufsichtsbehörde Bafin unter der Rubrik „unerlaubte Geschäfte“ eine Warnung vor der EXW Global AG mit Sitz in Vaduz, Liechtenstein heraus. Das Unternehmen verfüge über keine Erlaubnis der Bafin zum Betreiben von Bankgeschäften und Bankdienstleistungen, hieß es im Beitrag.

Update 20.01.2020

Am 10.01.2020 hat die FMA Liechtenstein ebenfalls eine Investorenwarnung vor der EXW Global AG herausgegeben. Damit warnt nun auch die Finanzaufsicht des Landes wo die EXW Global AG sitzt.

Die Unternehmen im Impressum von EXW verschwinden ziemlich schnell sobald Warnungen von den FMA erscheinen und werden durch Unternehmen mit Sitz in anderen Ländern ersetzt. So geschehen mit der EXW Global AG welche kurzerhand mit der Viva Exchange aus Tallin substituiert wurde. Die FMA Österreich hat am 13.01.2020 nun auch vor diesem angeblich von Herrn B. C. geführten Unternehmen gewarnt bzw. ihre Warnung erweitert.

Update 22.01.2020

Die FMA Österreich hat nun eine explizite Investorenwarnung gegen die Vivaexchange OÜ mit Sitz in Tallinn, Estland herausgegeben. Dieses Unternehmen steckt laut Webseite von EXW-Wallet hinter dem Projekt. Nachdem es zuvor die Viva Payment Solutions und die EXW Global AG waren die laut Webseite hinter EXW steckten und diese nach den Warnmeldungen der FMA schnell ersetzt wurden, dürfen wir gespannt sein, welches Unternehmen nun hinter EXW stecken wird.

Wahrscheinlich wird es die EXW Asia mit Sitz in Thailand sein, das letzte Unternehmen im Impressum von EXW vor welchem nicht gewarnt wurde.

Update 29.02.2020

Gestern hat die Bafin eine Investorenwarnung gegen die Vivaexchange OÜ, Tallin, Estland herausgegeben.

Update 19.05.2020

Am 16. Mai hat die FMA Österreich eine Sanktion gegen die Coin.Zone GmbH veröffentlicht. Das Unternehmen war einst als Exchange-Partner im Impressum von EXW zu finden. Die FMA hat dem Unternehmen aufgetragen den unerlaubten Betrieb des gewerblichen Abschlusses von Geldkreditverträgen und die Gewährung von Gelddarlehen zu unterbinden.

Update 23.06.2020

Nun warnt auch die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma vor EXW-Wallet bzw. der Vivaexchange OÜ

Merkwürdige Vorgänge nach Kritik

Mehrere Medien und auch wir sind unmittelbar nach Veröffentlichung von Kritik an EXW Wallet von extremen DDoS Angriffen heimgesucht worden. So etwas ist uns in unserer Geschichte noch nie passiert. Im Internet ist zudem ein Video aufgetaucht, welches man als Geständnis für diese Straftat interpretieren könnte.

By loading the video, you agree to YouTube’s privacy policy.
Learn more

Load video

Der Teil mit den Anwälten wurde jedenfalls in die Tat umgesetzt. Wir wurden Abgemahnt und aufgefordert eine Unterlassungserklärung zu unterschreiben.

Interessant in diesem Zusammenhang ist ein Bericht von behindmlm. Die selbe Kanzlei welche uns die Abmahnungen zugeschickt hat, hat demnach bereits Onecoin bzw. dessen Vertrieb rechtlich verteidigt. Onecoin, das von der Bild als der größte Betrug des Jahrzehnts bezeichnet wird, hat mittlerweile seine Webseite vom Netz genommen. Es laufen weltweit Ermittlungen gegen das zwielichtige MLM System. Die BBC berichtete sogar kürzlich von Morddrohungen, welche die ehemalige Investorin Jen McAdams aus Glasgow erhielt, weil sie Onecoin in einem Podcast kritisierte. Zustände, die an die sizilianische Mafia erinnern.

Laut einer Statistik gibt es in Deutschland zurzeit rund 165.000 Rechtsanwälte. Reiner Zufall, dass die Anwälte von Onecoin bzw. dessen Vertrieb nun auch EXW-Wallet bzw. dessen Vertrieb verteidigen?

Fazit

Wir raten von einer Investition in EXW Wallet ab, Finger weg! Es gibt viele auffällige Zusammenhänge zu ominösen Vorfällen, Warnungen vor Betrug usw. Eindeutig beweisen können wir natürlich nichts, aber wir gehen davon aus, dass unsere Leser 1 und 1 zusammenzählen können.

Nachtrag 07.12.2019

Unsere Plattform steht für eine seriöse Berichterstattung. Hinter Cryptoticker stehen Menschen und keine Bots. Menschen, für die Crypto eine Leidenschaft und die Blockchain eine bahnbrechende Technologie ist. Unser Bestreben ist es, reflektiert unter Bezugnahme von Quellen, unabhängig zu berichten. Menschen passieren dabei Fehler. Leider mussten wir diesen Artikel, in Angesicht einer erlassenen, jedoch nicht rechtskräftigen, einstweiligen Verfügung zunächst umgestalten. EXW hat sich hierzu bereits in einer Rundmail bzw. Pressemitteilung an ihre Community gewandt.

Unsere Anwälte werden für Recht und Ordnung einstehen. Wer auch immer diese DDoS Angriffe gegen uns fährt, wir lassen uns von Einschüchterungsversuchen und Hetze nicht unterkriegen. Liebes EXW Team, Krypto ist ein Marathon und kein Sprint. Und die Welt ist ein Dorf.

Bis bald. CryptoTicker.

Lukas Mantinger
Artikel Von

Lukas Mantinger

Lukas ist Journalist und Fachmann im Blockchainbereich. Er befasst sich seit vielen Jahren mit dem Thema, verfasst täglich Berichte und Reportagen. Er ist immer auf dem Laufenden und vor allem Experte, wenn es um technische Fragen geht.

Neueste Artikel auf Cryptoticker

Alle anzeigen

Regelmäßige Updates zu Web3, NFTs, Bitcoin & Preisprognosen.

Bleibe auf dem Laufenden mit CryptoTicker.